Medizinischer Teil

Die MPU besteht aus drei Teilen – der erste ist der medizinische Teil.
In diesem Teil wirst du von einem Arzt untersucht. Zuerst wirst du zu deinem Alkoholkonsum, deinem Gesundheitszustand und möglichen Erkrankungen oder Medikamenten befragt. Danach folgen einfache körperliche Untersuchungen – zum Beispiel Blutdruck, Puls, Leber abtasten und dein allgemeiner Zustand. Ein besonders wichtiger Teil ist die Blutuntersuchung, bei der deine Leberwerte (z. B. GGT, GPT, MCV) überprüft werden. Diese Werte geben Hinweise darauf, ob du früher regelmäßig Alkohol konsumiert hast. Zusätzlich kann ein PEth-Test gemacht werden, der Alkoholkonsum der letzten Wochen nachweist. Wenn du längere Abstinenz nachweisen musst, kann alternativ oder zusätzlich eine Haaranalyse gemacht werden. Dabei werden dir ein paar Haare entnommen – pro Zentimeter Haarlänge kann etwa ein Monat Abstinenz nachgewiesen werden.
Wichtig: Die Haare dürfen nicht gebleicht oder gefärbt sein. Falls du gesundheitliche Einschränkungen hast – z. B. chronische Krankheiten, psychische Belastungen oder regelmäßige Medikamente – bring bitte ein ärztliches Attest oder einen aktuellen Befund mit. Das zeigt, dass du medizinisch gut eingestellt bist und keine Risiken fürs sichere Fahren bestehen. Im Kurs kriegst du alles detailliert erklärt.

Der Leistungstest

Der zweite Teil der MPU ist der Leistungstest.
In diesem Modul wird deine Wahrnehmung, Konzentration und Reaktionsfähigkeit geprüft – und zwar mit einem speziellen Computertestgerät. Keine Sorge: Du brauchst dafür keine Computerkenntnisse. Alles wird dir ganz genau und in Ruhe erklärt. Der Test ist simpel aufgebaut und gut machbar. Meistens gibt es zwei kurze Testverfahren, die insgesamt nur etwa 8 Minuten dauern. Dabei verfolgst du auf dem Bildschirm entweder bewegte Linien oder vergleichst Symbole miteinander. Ziel ist es nicht, perfekt zu sein – sondern zu zeigen, dass du grundsätzlich reaktionsfähig und aufmerksam bist.

Psychologischer Teil

Der psychologische Teil ist der dritte und letzte Teil der MPU.
Dieser Teil ist die eigentliche Prüfung – und der häufigste Grund, warum viele Menschen ohne Vorbereitung durchfallen.
Die beiden anderen Teile, also der medizinische Teil und der Leistungstest, müssen zwar ebenfalls bestanden werden, gelten aber als unkompliziert und sind in der Regel auch ohne Vorbereitung gut machbar. Trotzdem werden wir auch diese beiden Bereiche im Kurs behandeln, damit du wirklich auf alles vorbereitet bist.
Beim psychologischen Teil findet ein Gespräch mit einem Gutachter oder einer Gutachterin statt. Der Gutachter stellt dir verschiedene Fragen und möchte herausfinden, ob du wirklich eine positive Veränderung durchlaufen hast.
Das Gespräch kann in vier Abschnitte unterteilt werden:

Die 4.Abschnitte

1.Psychologischer Teil
Hintergrund deines Alkoholkonsums

Im ersten Teil des Gesprächs geht es um die Hintergründe deines früheren Alkoholkonsums. Der Gutachter möchte genau verstehen, wie oft, wie viel und in welchen Situationen du getrunken hast – aber vor allem interessiert ihn der Grund: Warum hast du damals Alkohol konsumiert?

Dein sogenanntes „Trinkmotiv“ spielt dabei eine zentrale Rolle. Es bildet die Grundlage für alle weiteren Fragen im Gespräch. Je besser du deine Beweggründe kennst und ehrlich reflektieren kannst, desto glaubwürdiger wirkst du.

Im Kurs lernst du die häufigsten Trinkmotive kennen und erfährst anhand konkreter Beispiele, wie du deine eigene Geschichte nachvollziehbar und überzeugend darstellen kannst – so, wie es bei der MPU erwartet wird.
2.Psychologischer Teil
Verhaltensänderung/Problembewältigung

Im zweiten Teil des Gesprächs möchte der Gutachter wissen, wie du mit deinem früheren Problem umgegangen bist und was du konkret verändert hast. Es geht darum, glaubhaft und nachvollziehbar zu erklären, wie du es geschafft hast, deinen Alkoholkonsum dauerhaft zu beenden oder zu kontrollieren.

Welche Maßnahmen hast du ergriffen? Welche Unterstützung hast du in Anspruch genommen? Und was hat dich innerlich wirklich dazu bewegt, etwas zu verändern?

Im Kurs zeigen wir dir verschiedene Strategien zur Verhaltensänderung und geben dir eine klare Vorgehensweise an die Hand, mit der du deine Entwicklung im Gespräch überzeugend und strukturiert darstellen kannst.
3.Psychologischer Teil
Rückfallprophylaxe

Im dritten Teil möchte der Gutachter einschätzen, wie du in Zukunft mit Risiken, Versuchungen oder belastenden Situationen umgehst. Es reicht nicht aus zu sagen, dass du „einfach nichts mehr trinken willst“ – du solltest konkrete Strategien nennen können, mit denen du einen Rückfall aktiv vermeidest.

Wichtig ist, dass du zeigst, dass du dich selbst gut kennst, frühzeitig Warnsignale erkennst und weißt, wie du in schwierigen Momenten reagieren kannst. Ziel ist es, zu beweisen, dass du langfristig stabil bleibst und verantwortungsvoll handelst.

Im Kurs zeigen wir dir genau solche Strategien und erklären dir Schritt für Schritt, wie du sie im Gespräch verständlich und überzeugend darstellen kannst.
4.Psychologischer Teil
Deliktanalyse

Im letzten Teil geht es um den konkreten Vorfall – also deine Fahrt unter Alkoholeinfluss. Der Gutachter möchte sehen, dass du dich ernsthaft und kritisch mit deinem Verhalten auseinandergesetzt hast.

Du musst möglichst genau schildern, was passiert ist, warum es passiert ist und wie es überhaupt dazu kommen konnte. Besonders wichtig ist, dass du den Ablauf der Alkoholfahrt zeitlich nachvollziehbar beschreiben kannst:

Wann hast du angefangen zu trinken? Wie viel und was genau hast du konsumiert? Über welchen Zeitraum? Und wann bist du schließlich ins Auto gestiegen?

Außerdem solltest du in der Lage sein, grob zu berechnen, wie viel Alkohol du im Blut hattest. Das zeigt, dass du dich intensiv mit deinem Verhalten auseinandergesetzt hast – und dass du die Verantwortung dafür übernimmst.

All das lernst du Schritt für Schritt in unserem Kurs. Sogar die Alkoholberechnung wird dir einfach, verständlich und praxisnah erklärt, damit du im Gespräch sicher auftreten kannst.

Zusätzliche Informationen

Um die oben genannten Punkte wirklich zu verstehen und im MPU-Gespräch sicher anwenden zu können, sollten noch einige wichtige Aspekte geklärt werden.

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Die Hypothese und Abstinenzdauer

Im Bereich Alkohol gibt es drei sogenannte A-Hypothesen, die eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie lange du Abstinenz nachweisen musst. Doch was genau ist eine Hypothese?

Die Hypothese beschreibt den Schweregrad deiner Alkoholproblematik – und wird in drei Stufen eingeteilt:

A1: schwerste Ausprägung (Hinweis auf Abhängigkeit)
A2: mittlere Ausprägung
A3: geringste Ausprägung (Kontrolliertes Trinken möglich)

Du selbst entscheidest am Tag der MPU, mit welcher Hypothese du das Gespräch führen möchtest. In den meisten Fällen werden Betroffene entweder in A2 oder A3 eingestuft. A1 solltest du möglichst vermeiden, da sie eine Alkoholabhängigkeit signalisiert. In diesem Fall gelten strengere Anforderungen – inklusive längerer Abstinenzdauer und in der Regel einer zusätzlichen Alkoholtherapie.

Aber keine Sorge: Wer keinen dokumentierten Alkoholentzug in der Führerscheinakte stehen hat, wird normalerweise nicht automatisch in A1 eingestuft. Falls es bei dir der Fall ist, wird man im Kurs auch für die Hypothese A1 vorbereitet.

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Definition der Hypothesen

Was bedeutet die jeweilige Hypothese konkret?

A3: Du darfst kontrolliert trinken, musst also nicht dauerhaft auf Alkohol verzichten. Meist reichen 6 Monate dokumentierte Abstinenz aus. A2: Hier liegt ein ernsthafteres Problemverhalten vor. Es ist völlige Abstinenz notwendig, und du musst in der Regel 12 Monate nachweisen.

A1: Diese Hypothese steht für eine Abhängigkeit. Hier sind es meist mehr als 12 Monate Abstinenz, ergänzt durch regelmäßige Teilnahme an einer Alkoholtherapie oder Beratung.

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Persönliche Faktoren

Wovon hängt deine Einstufung ab?

Ob du eher in A2 oder A3 eingestuft wirst, ergibt sich aus vier Schlüsselfaktoren:

1. Der Promillewert bei der Tat
2. Dein Alter zum Tatzeitpunkt
3. Wochentag und Uhrzeit der Fahrt (z. B. morgens oder werktags problematisch)
4. Ob du ein Wiederholungstäter bist

Im Gespräch viel verändern

Mit einer guten Argumentation, ehrlicher Einsicht und klarer Verhaltensänderung kannst du im Gespräch einiges lenken. Gerade zwischen A2 und A3 gibt es Spielraum – und im Kurs zeigen wir dir ganz genau, wie du diesen gezielt nutzen kannst, ohne dich zu verstellen.

Wichtig ist aber: Wenn die Fakten eindeutig auf eine bestimmte Hypothese hindeuten, solltest du dich auch darauf vorbereiten und ehrlich bleiben. Du kannst die MPU in jeder Hypothese bestehen, deshalb sollte man nicht zwanghaft versuchen in A3 zu kommen, nur weil dort die Abstinenzzeit kürzer ist.


Nachdem wir im Vorfeld die Hypothese bestimmt haben, können wir uns gezielt auf die Fragen im psychologischen Teil vorbereiten.
Denn jetzt lassen sich die Antworten bewusst an deine Hypothese anpassen – und wir vermeiden es, versehentlich zwischen verschiedenen Hypothesen hin- und herzuschwanken.

Trinkmotiv

Nachdem wir die passende Hypothese gewählt haben, widmen wir uns deinem Trinkmotiv – also dem Grund, warum du Alkohol konsumiert hast. Dieses Motiv bildet das Fundament der MPU.

Es werden dir auch Fragen gestellt, die nicht direkt mit deinem Trinkmotiv zu tun haben. Trotzdem lässt sich vieles damit gut begründen – besonders dann, wenn du unsicher bist, was du sagen sollst.

Wenn du dein Trinkmotiv wirklich verstanden hast, wirst du viele Fragen fast automatisch richtig beantworten können – selbst ohne perfekte Vorbereitung hättest du damit schon eine starke Grundlage.

Aber unser Ziel ist mehr: Wir möchten, dass du optimal vorbereitet in die MPU gehst. Deshalb analysieren wir jeden Aspekt gemeinsam und sorgen dafür, dass du auf jede Frage souverän und sicher antworten kannst.

Mit der richtigen Wahl deiner Hypothese und einem klaren Trinkmotiv bist du optimal auf die vier Abschnitte des psychologischen Gesprächs vorbereitet.

Zusätzliche Inhalte wie die Berechnung deines Promillewerts und alle bürokratischen Anforderungen rund um die MPU lernst du ebenfalls im Kurs – Schritt für Schritt und verständlich erklärt.